Früher Morgen, der nächtliche Schlaf ist beendet, das innere Betriebssystem fährt hoch, die Augen werden geöffnet und unmittelbar beginnt ein Strom von Informationen auf uns einzuwirken. Nun gilt es, alle Sinne zu beieinanderzuhalten und die Welt da draußen wahrzunehmen und zu verarbeiten. Doch sind wir es, die diesen Prozesse steuern – oder hat nicht schon längst ein innerer Autopilot die Lenkung übernommen? Sind wir Komponist oder Zuschauer dieses täglichen Schauspieles?
Der ungeschulte Geist ist wie ein Blatt im Wind: Scheinbar eigenmächtig vagabundiert in uns ein endloser Strom an Gedanken. Mitgerissen von äußeren Einflüssen, getrieben von einer nahtlosen Kette des Wollens und des Tuns spült dieser unablässige Fluss uns durch den Tag und die Jahre und entreißt uns unmerklich das Steuer über unser Leben.
Der Wunsch nach einen Moment des Innehaltens, einem weitenden Aufatmen, und dem kraftvollen Gewahrwerden der Welt in uns und um uns ist vital und präsent, verblasst aber vor der Macht zehrender Betriebsamkeit, der Verlockung zu betäubender Zerstreuung und hilfloser Ablenkung.
Alles, was geschieht und an dem wir teilhaben, bindet eine unserer wichtigsten Ressourcen: Aufmerksamkeit. Und stets sind wir dabei ungefragt aufgefordert, Entscheidungen zu treffen und Einfluss zu nehmen: Wir können unsere Wahrnehmung nach innen oder außen richten, wir können uns aktiv etwas oder jemandem zuwenden oder aber beliebig Einströmendes auf uns einwirken lassen, wir können uns auf das Detail konzentrieren oder das große Ganze erfassen.
In jedem Fall aber bestimmt diese Wahl unser Handeln und zwingt uns damit, Position zu beziehen. Im Einzelfall mag das wohl hilfreich sein, in der Summe aller Einschätzungen, Abwägungen und Wertungen berauben wir uns jedoch der Freiheit zu wirklicher Entscheidung und engen uns ein zwischen Hoffen und Bangen.
Studiere staunend die ablaufenden Prozesse und lerne, die zu Verfügung stehenden Stellschrauben bewusst zu lenken. Greif beherzt ein in das Ringen um Deine kostbare Lebenszeit! Wende Dich Deinem stetig ablaufenden Erlebnisraum bewusst zu! Ich mache Dich in verschiedenen Formaten vertraut mit Deiner eigenen Klarheit, mit der Unendlichkeit des Augenblicks und der Kostbarkeit der unverfälschten Wahrnehmung.
Unterschiedlichste Methoden der Achtsamkeitsschulung eröffnen Dir die Fähigkeit,
Du als Mensch bist Ausgangs- und Endpunkt aller praktizierten Übungen zu Achtsamkeit und Gewahrsein, immer vor dem Hintergrund Deiner persönlichen Voraussetzungen.
Der Mensch kann im Wachzustand seine Aufmerksamkeit entweder teilnahmslos vereinnahmen lassen oder in unterschiedlicher Intensität durch Zuwendung und Selektion ausrichten. Daneben gibt es auch noch unbewusst ablaufende Reizverarbeitungen.
Absichten, Interessen und Überzeugungen beeinflussen maßgeblich die Zuteilung der Ressourcen zur Aufmerksamkeit und damit die Weiterverarbeitung von Wahrnehmungen im sensorischen Gedächtnis. Insgesamt ist die Kapazität der Reizverarbeitung im Gehirn beschränkt, was zwangsläufig zu einer eklatanten Filterung der Wahrnehmung der manifesten Wirklichkeit führt.
Achtsamkeit ist eine bestimmte Form der Aufmerksamkeit, bei der die übende Person absichtsvoll und mit erhöhter Wachheit versucht, eine ungerichtete, gleichbleibende Intensität der gesamten sensorischen Wahrnehmung zu etablieren, die offen, konzeptlos und assoziationsfrei im Moment verweilt.
Sie ist damit auch deutlich unterschiedlich zur Konzentration, bei der eine Fokussierung das bestimmende Merkmal ist.
Hinweis zu Gesundheitsthemen
Aussagen mit Bezug auf gesundheitliche Themen sind nicht als Beratung oder Handlungsaufforderung zu verstehen. Individuelle Gesundheitsanliegen sowie Fragen zu Arzneimitteln sind in jedem Falle mit zugelassenen Vertretern der Heilberufe abzuklären!