Hat man eine gewisse Routine im ruhigen Verweilen erreicht, ist man darüberhinaus stabil in der Lage, eine offene, ungerichtete und konzeptlose Aufmerksamkeit längere Zeit aufrecht zu erhalten und ist man schließlich fähig, sich selber und anderen authentisch und wohlwollend zu begegnen, dann ist die Zeit reif für den entscheidenden Schritt: Die Hinwendung zum Bewusstsein.
Die Königsdisziplin aller kontemplativen und meditativen Methoden führt hinein in das Sein und zurück zum Ursprung. Wer ist der oder die Verweilende? Wo hat die Achtsamkeit ihre Wurzel und was trägt die Tätigkeit des Begegnens?
Dabei geht es tiefer und tiefer, der eigene Geist wird konsequent durch Hoffnungen, Ängste und Widerstände hindurchgeschleust. Man begegnet den fundamentalen Hindernissen aller als wirklich gelaubten Vorannahmen, passiert die wirkmächtigen Stolpersteine des konstruierten Selbst und taucht ein in die erstaunliche Bandbreite der ungenährten Bedürfnisse, enttäuschten Erwartungen und schlummernden Verletzungen.
Zwei beispielhafte und markante Ausgangspunkte markieren die Eckpunkte eines weitgefassten Feldes von Gründen, die spannende und fordernde Reise zum Bewusstsein antreten zu wollen: Neugier und Leid.
Die Einen spüren, dass hinter der Fassade des gewöhnlichen Seins, hinter dem Vorhang des Alltags, eine weitere, tiefere und nachhaltigere Welt schlummert. Etwas, das eine unaufgeregte, wohlwollende Zustimmung als Antwort bereithält, das eine frische, ungekünzelte Freude entgegenbringt und eine gütige Zuwendung gegenüber Allem aktiviert. Etwas, das Kraft freisetzt in positiven Momenten und Trost spendet in herausfordernden Zeiten. Etwas, das die Frage nach Sinn völlig neu stellt, das Bedürfnis nach Sicherheit in einen neuen Kontext stellt und eine wirksame Befähigung zur Orientierung eröffnet.
In diesem Falle geht es darum, vorhandene Impulse aufzunehmen, schlummernde Begabungen zu wecken und mit einem gerüttelten Maß an Wissen und Fähigkeiten zu unterfüttern.
Die Anderen unternehmen geradezu übermenschliche Anstrengungen, um diesem inneren Raum des Seins ein Leben lang aus dem Weg zu gehen. Unheilsame Folgen sind die sichtbaren Symptome dieses permanenten Ausweichens. Dabei folgt dieses Verhalten nur der natürlich beigesteuerten Mitgift: Die Unantastbarkeit eines allumfassenden Schutzprogrammes soll den Erhalt des Status Quo um jeden Preis sichern! Früher oder später gerät man damit jedoch an die unvermeidlichen Grenzen dieses Programmes, einmal mit einem Kopfschütteln über sich selber, dann aber auch verzweifelnd im Schmerz der eigenen Situation. Das eigene, gutmeinende Betriebssystem erweist sich dabei eher als Teil des Problems, denn als Beitrag zur seiner Lösung.
Diese Voraussetzung erfordert eine geduldige und stete Erinnerung an die eigene Kraft und Leichtigkeit, um unter liebevoller Zuwendung ein ehrliches und konsequentes Großreinemachen der eigenen Geschichte anzugehen.
Beide Startpunkte können gleichermaßen das Sprungbrett zu einem „Mehr“ sein.
Entwickel ein Feingefühl für innere Regungen, eigne Dir ein Gespür an für den unterschwelligen Widerhall auf einströmende Reize und justiere damit Dein gesamtes Instrumentatium zur Aufnahme und Verarbeitung von Sinneseindrücken. Beobachte ferner den immerwährenden Strom der Gedanken und erforsche Ort und Antriebskraft des/der Denkenden. Ich gebe Dir Methoden an die Hand, wie Du Deinen Körper und Geist als Werkzeuge nutzt, um Dich Deiner eigenen Soheit zu nähern.
Hinterfrage Deine mutmaßliche Begrenztheit, nimm die Fährte auf zur Quelle Deines Denkens und Handelns und entledige Dich aller Konditionierungen, die Dir hinderlich im Weg zu stehen scheinen. Erfasse die wahre Weite Deiner selbst und der Verbindung zu allem.
Ich gebe Dir wirksame Anleitungen an die Hand zu einer tiefgreifenden Praxis der Ausdehnung von Wahrnehmung und Selbstverständnis.
Möglicherweise nach vielen Jahren intensiver Theorie und Praxis oder aber durch die plötzliche, unerwartete Gnade des Momentes kostest Du die Schönheit des Unaussprechlichen, gibst Dich der Unendlichkeit des Nichts hin, erlebst die absolute Ekstase des Hier und Überall.
An dieser Stelle gebe auch ich Dir nichts mehr. Dort haben auch alle meine Werkzeuge und Methoden keine Bedeutung mehr, ist jede Anleitung null und nichtig, hat mein Latein schon lange sein Ende gefunden, aaaaaber…
Solch ein erstmaliges Gipfelerlebnis erfordert im Nachgang i. d. R. saubere Nachbereitung. Das ganze, bisherige Leben steht auf dem Prüfstand, alle als sicher geglaubten Kenntnisse und Fähigkeiten sind vollständig neu abzugleichen. Oftmals überwältigende Gefühle der Glückseligkeit, Dankbarkeit aber auch Trauer und Fassungslosigkeit bezüglich der Rückkehr in den profanen Alltag bedürfen eines fürsorglichen, verständnisvollen und behutsamen Befassens. Hier setzt die hilfreiche Erfahrung bereits Erwachter wieder an.
Der Begriff des Bewusstseins ist nicht klar definiert. Er findet in unterschiedlichen Kontexten Verwendung und führt, so man sich nicht auf eine Perspektive einigt, oftmals zu Verwirrung.
Im Sanskrit z. B. gibt es mindestens 28 verschiedene Substantive, die das einfache Wort „Bewusstsein“ in seinen vielfältigen Bedeutungen wiedergeben. Für diese Differenzierung benötigt man in unserer Sprache jeweils einen ausgearbeiteten Erklärungstext.
Grundsätzlich könnte man zum vereinfachenden Verständnis folgende Einteilung vornehmen: Erstens sei Bewusstsein demnach ein Funktionsmechanismus des Gehirns, zweitens ein „Betriebszustand“ von Lebewesen und drittens ein der Existenz an sich übergeordnetes Ganzes. Die ersten beiden Formen sind Gegenstand der Wissenschaft, die letztere ist in verschiedenen Ausprägungen Grundlage transzendenter Vorstellungen.
Die Fragestellung, inwiefern Gehirn und Bewusstsein zusammenhängen, ist damit eines der spannensten Betrachtungsfelder moderner Forschung. Das Erleben von aufgenommenen Reizen, die Organisation von Gedanken und die Reflexion dieser Fähigkeiten sowie seiner selbst stehen im Fokus dieses Erkenntnisinteresses. Aber auch das Ergründen der besonderen Qualitäten von Schlaf, Wachsein und Meditation rücken zunehmend ins Blickfeld der Forscher.
Weit darüber hinausgehend, jedoch mit rationalen Methoden derzeit (noch?) nicht fassbar reicht die Annahme, dass alles Sein einen gemeinsamen Urgrund habe bzw. Frucht einer fundamentalen „Intelligenz“ sei.
Hinweis zu Gesundheitsthemen
Aussagen mit Bezug auf gesundheitliche Themen sind nicht als Beratung oder Handlungsaufforderung zu verstehen. Individuelle Gesundheitsanliegen sowie Fragen zu Arzneimitteln sind in jedem Falle mit zugelassenen Vertretern der Heilberufe abzuklären!